Wie ich in meinem vorigen Beitrag bereits schrieb, faste ich aus gesundheitlichen Gründen. Es ist erstaunlich, wie ablehnend insbesondere viele Ärzte dem Heilfasten immer noch gegenüberstehen, obwohl es mittlerweile ungeheuer viele Beweise dafür gibt, dass Fasten bei Krankheiten helfen kann, die sonst als unheilbar gelten, zum Beispiel Fibromyalgie. Dazu habe auf der Seite der Fastenklinik von Weckbecker einen interessanten Erfahrungsbericht einer Patientin gefunden.

Ich habe glücklicherweise keine Fibromyalgie, und dafür bin ich wirklich dankbar, denn ich kenne Menschen, die Fibromyalgie haben, und das ist eine furchtbare Sache. Doch nicht nur Fibromyalgie, sondern auch Arthrose – die ich habe – kann schreckliche Dinge anrichten, wie ich einem anderen Bericht einer Patientin der Weckbecker-Klinik entnehmen konnte.

Wir alle kennen ältere Menschen, die nur noch gebeugt gehen können, deren Rücken so gekrümmt ist, dass sie sich überhaupt nicht mehr aufrichten können und anderen Menschen nicht einmal mehr ins Gesicht sehen können. Sie können nur noch den Boden betrachten. Ist das nicht ein schreckliches Schicksal?

Ja, das ist es, und wir alle würden das sicherlich gern vermeiden. Solange man jung ist, denkt man nicht daran, dass so etwas passieren könnte, aber wenn man älter wird, wird das dann oft als natürliche Abnutzungserscheinung und Alterserscheinung akzeptiert, die man nicht mehr rückgängig machen kann. Mit schulmedizinischen Maßnahmen jedenfalls nicht. Das stimmt natürlich auch. Schulmediziner verschreiben in solchen Fällen einfach Medikamente. Manchmal bewirkt das eine Linderung, manchmal auch nicht, auf jeden Fall wird dadurch ein krummer Rücken nicht plötzlich wieder gerade.

Die 76jährige Patientin, deren Bericht ich hier oben verlinkt habe, beschreibt jedoch etwas, das fast unglaublich ist:

„Ich kann es noch kaum fassen, für mich ist eine Art Wunder geschehen. Ich bin ein vollkommen anderer Mensch geworden. Wegen meiner Arthrose konnte ich nur gebeugt gehen, meine Fingerknochen waren dick geschwollen, überall hatte ich Juckreiz. Jetzt kann ich wieder aufrecht gehen, kann anderen Menschen wieder ins Gesicht sehen.“

Das ist für mich mehr als Ansporn genug, mich einem solchen Schicksal entziehen zu wollen, auch wenn ich dafür für einige Zeit auf Essen verzichten muss. Obwohl ich mich immer gegen das Wort Verzicht wehre, weil man sich ja während des Fastens – zumindest, nachdem man die ersten Tage überstanden hat – so lebendig und energiegeladen fühlt wie sonst nie.

Normalerweise esse ich jedoch sehr gern, und da ich ein Genussmensch bin, wäre es für mich in der Tat ein Verlust, wenn ich das nicht mehr tun könnte. Aber Fasten ist ja niemals von Dauer. Und das Schöne daran ist: Danach schmeckt das Essen noch tausendmal besser. ? Schon allein deshalb lohnt es sich eigentlich zu fasten. Diese Geschmackserlebnisse kann man ohne Fasten einfach nicht haben.

Doch Fasten wird erst richtig interessant, wenn man krank ist und gesund werden will. Denn dann ist die Beeinträchtigung durch das Nicht-Essen verglichen mit den Beeinträchtigungen durch die Krankheit, unter der man leidet, ein Klacks. Wenn man sich jeden Tag mit Schmerzen quälen muss, wenn man Angst haben muss, vielleicht einmal im Rollstuhl zu sitzen, weil man nicht mehr laufen kann (ich habe ja schon erwähnt, dass ich vor etlichen Jahren kaum mehr laufen konnte), oder wenn der eigene Rücken sich immer mehr krümmt, so dass man mit niemandem mehr richtig reden kann, niemanden mehr richtig ansehen kann, dann ist man wohl gern bereit, für ein paar Tage im Jahr auf Essen zu verzichten, um all diese Beschwerden loszuwerden. Wenn das dann wirklich klappt, ist das ja tatsächlich fast wie Magie, wie es die eine Patientin hier oben beschrieb.

Das Jahr hat 365 Tage. Wenn ich davon 14 Tage nichts esse, bleiben noch wie viele Tage übrig, an denen ich essen kann? Selbst wenn ich 21 Tage oder 28 Tage faste, bleiben immer noch sehr viele Ess-Tage übrig, der weitaus größte Teil des Jahres. Nur weil wir daran gewöhnt sind, jeden Tag zu essen, weil wir in einem Schlaraffenland leben, in dem es jeden Tag etwas zu essen gibt, viel zu viel sogar, kommt uns das merkwürdig vor. Zu Zeiten, als man noch schwer für sein Essen arbeiten musste, Felder bestellen, Tiere erlegen, säen und ernten, wäre es sicherlich auch noch ein größerer Aufwand gewesen, dann während dieser harten körperlichen Anstrengung nichts zu essen, aber heutzutage? Wir sitzen doch nur noch herum. Vor dem Computer, vor dem Fernseher, bei der Arbeit am Schreibtisch. Wir brauchen nicht dauernd zu essen.

Und diejenigen unserer Vorfahren, die vor so vielen Jahrtausenden gelebt haben, dass sie noch nicht einmal Säen und Ernten kannten, die hätten sowieso nur über uns gelacht. Wie? Nur 14 Tage im Jahr nichts essen? Diesen Zustand hätten sie wahrscheinlich als das Paradies bezeichnet, denn für sie waren wohl eher die Tage, an denen sie etwas zu essen fanden, die Ausnahme.

Daran können wir uns heute natürlich nicht mehr messen. Unser Problem ist, dass wir zu viel Essen haben, nicht zu wenig, ein Zustand, den sich unsere Vorfahren sicher nicht einmal in ihren kühnsten Träumen hätten vorstellen können. Allerdings auch nicht die ganzen Krankheiten, die sich dadurch entwickelt haben.

Arthrose entsteht unter anderem auch durch fehlende Bewegung. Ein Gelenk, das nicht benutzt wird, verschleißt viel schneller als ein Gelenk, das regelmäßig und richtig benutzt wird. Zu harte Arbeit wie beispielsweise auf dem Bau kann auch zu Arthrose führen, obwohl sich der Maurer immer bewegt, aber das ist eine andere Sache. Überbelastung ist genauso schädlich wie Unterbelastung. Auch massives Übergewicht (ich spreche hier nicht von 5 oder 10 Kilo mehr, sondern von einem BMI jenseits der 40) ist eine Überbelastung. Die man deshalb wenn möglich vermeiden sollte.

Hätte ich das alles nur früher gewusst ... Aber diese Erkenntnisse sind erst in den letzten Jahren an die Öffentlichkeit gedrungen (obwohl es die Fastenkliniken, in denen solche Erkenntnisse zum Alltag gehören, zum Teil schon an die 100 Jahre gibt. Die Buchinger-Klinik wurde im Jahr 1920 eröffnet), weil Arthrose früher einfach als Alterserscheinung betrachtet wurde, die man gar nicht verhindern kann. Unser Körper nutzt sich eben im Laufe der Jahre ab, und das war es dann. Dagegen kann man nichts machen.

Diese fatalistische Haltung ist leider auch heute noch sehr verbreitet, vor allem leider immer noch unter Ärzten. Deshalb glauben Sie Ihrem Arzt niemals, wenn er so etwas sagt. Fragen Sie einen Schmerztherapeuten, fragen Sie Ärzte mit einer Fachausbildung, am besten auch in Naturheilkunde (wozu auch das Fasten gehört). Denn solche Ärztinnen und Ärzte werden wirklich versuchen, Ihnen zu helfen, und Ihnen nicht einfach nur Medikamente verschreiben bis hin zu Morphium(!).

Mit dem Training, das ich vor einigen Jahren aufgenommen habe, habe ich meine Situation extrem verbessert, und das ohne Tabletten, ohne Schmerzmittel. Daran allein sieht man schon, dass es andere Therapien gibt als die, die viele Ärzte für die einzig wahren halten. Das Training ist jedoch nur eine von vielen Maßnahmen, die man ergreifen kann, um seine Gesundheit zu verbessern. Fasten ist eine weitere.

Gesund zu werden und zu bleiben ist keine Sache, die man einmal in 14 Tagen erledigen kann, es bedarf unserer täglichen Aufmerksamkeit.

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