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Kurz fasten - länger gesund leben

Prof. Dr. Frank Madeo ist – obwohl Wissenschaftler – offenbar ein lustiger Kerl. wink

Es geht hier in diesem Video um alles Mögliche, was zur Lebensverlängerung beiträgt, aber wie schon der Titel sagt, spielt Ernährung dabei eine wichtige Rolle. Allerdings auch die Gene.

Dennoch ist der Zeitpunkt, zu dem wir sterben werden, bei unserer Geburt nur zu fünfundzwanzig Prozent festgelegt. Es gibt also schon eine bestimmte Richtung, ob man eher jünger oder eher älter werden wird – deshalb gibt es Dörfer voller Hundertjähriger, das liegt meistens daran, dass Menschen in kleinen, abgelegenen Dörfern alle miteinander verwandt sind und deshalb sehr ähnliche Gene haben.

Oftmals werden Leute, die eine bestimmte Art der Ernährung einhalten, besonders alt, aber das scheint nicht so einfach auf alle Leute übertragbar zu sein, weil eben auch die Gene noch mitspielen. Und umgekehrt schützen die Gene irgendwann auch nicht mehr vor schlechten Ernährungsgewohnheiten (Ausnahmen bestätigen die Regel).

Ein berühmtes Beispiel sind die Menschen von Okinawa in Japan, wo es anscheinend normal war, über hundert zu werden. Eine kleine Insel, auf der es praktisch nichts gab außer Fisch und Reis, Sushi würde man heute sagen. Als jedoch eine Gruppe dieser Menschen nach Amerika auswanderte, wurden sie aufgrund der schädlichen amerikanischen Ernährung innerhalb weniger Jahrzehnte genauso anfällig für Herzinfarkt und Diabetes wie ihre neue Umgebung, starben früher an den Zivilisationskrankheiten, die sie zuvor gar nicht kannten. Ihre Langlebigkeitsgene haben sie nicht davor geschützt. Daran sieht man, dass deren Einfluss geringer ist als man denkt.

Beides zusammen jedoch, die Gene und die Ernährung, können schon einen großen Einfluss auf die Lebensspanne – die gesunde Lebensspanne – haben.

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Befreiung vom Diätwahn, Teil 3

Vor allem, da man am Anfang einfach viel zu wenig wusste. Diejenigen, die noch nie dick gewesen waren, empfahlen hämisch FDH – als ob sie sich daran halten würden. Sie waren eben einfach von ihren Genen her begünstigt. Wenn ich manchmal so sehe, was manche „Spargeltarzane“ essen können … Da wäre ich längst aus allen Nähten geplatzt.

Man ging nicht ganz zu Unrecht davon aus, dass viel essen dick macht. Dem will ich gar nicht widersprechen. Zumindest, wenn es Leute betrifft, die zur Rundlichkeit neigen. Dr. Everke unterscheidet netterweise vier Typen von Menschen, was das Gewicht angeht.

Für die erste Gruppe, die natürlich Dünnen, hat viel oder wenig essen keine Bedeutung. Normalerweise essen sie auch eher viel. Ihr Stoffwechsel rast offenbar ihr ganzes Leben lang und verbrennt, verbrennt, verbrennt. Möglicherweise ist es auch nicht der Stoffwechsel, sondern eher eine Erkrankung, die es ihnen nicht erlaubt, die Energie aus der Nahrung aufzunehmen. Es gibt ja durchaus Menschen, die zum Arzt gehen, weil sie zunehmen wollen und nicht können.

Unvorstellbar für mich, aber das gibt es. Ist man eher übergewichtig oder neigt dazu, beneidet man diese Menschen oft, aber in Wirklichkeit wären sie diejenigen gewesen, die die kalten Winter nicht überstanden hätten. Damals war das ein genetisches Defizit, heute ist es ein genetischer Vorteil.

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Befreiung vom Diätwahn, Teil 2

Niemand wusste damals etwas darüber, wie man zu- oder abnahm. Es war ein Teil des Lebens, der einfach so akzeptiert wurde. Normalerweise waren junge Menschen schlank und ältere nicht mehr so, aber darüber machte man sich keine Gedanken.

Es gab auch einige – sehr wenige – pummlige Kinder und dünne ältere Menschen. Aber das nahm man eben so hin. Diäten waren kein Thema, Abnehmen war kein Thema (der letzte Krieg, in dem man zwangsweise hatte hungern müssen, lag noch nicht lange zurück, und man musste sich seine Polster erst einmal wieder anfuttern, um eventuell den nächsten Krieg überstehen zu können).

Dünnsein oder Dicksein war ein Teil der Persönlichkeit. Es wurde wahrgenommen wie blonde oder dunkle Haare, wie die Körpergröße, auf die man ja auch keinen Einfluss hat.

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Befreiung vom Diätwahn, Teil 1

Ich habe dieses Video von dem sympathischen Dr. Everke aus Konstanz gefunden – Konstanz ist mir ohnehin sympathisch, weil ich dort einige sehr glückliche Jahre verbracht habe wink –, der die Unsinnigkeit von Diäten begründet.

Das einzige, wovon er offensichtlich nicht die geringste Ahnung hat, ist Kurzzeitfasten bzw. Intermittierendes Fasten, das merkt man deutlich an seiner Antwort auf eine entsprechende Frage zum 10in2. Er hält das für falsch, weil er meint, der Körper würde dann quasi sofort in den Hungermodus schalten. Ganz offenbar weiß er nicht, wovon er spricht, sondern hat sich die Antwort schnell so zusammengewurschtelt.

Neuere Erkenntnisse der letzten Jahre beweisen, dass er da Blödsinn redet, und er hätte lieber seinen Mund halten sollen, wenn er nichts darüber weiß. Genauso, als die Frage zum Dinner Canceling kommt, die ja in dieselbe Richtung zielt. Offenbar ist er jemand, der gern dreimal am Tag isst, zudem ist er ein von Natur aus Schlanker, der nie zu Übergewicht geneigt hat. Aber niemand sollte seine eigenen Vorlieben und genetischen Privilegien als Grundlage für die Beurteilung der Situation anderer nehmen und meinen, er könnte von sich auf andere schließen. Wenn er dreimal am Tag essen muss oder will, soll er das tun, das will ich ihm gar nicht nehmen, aber das gilt nicht für jeden.

Und zu behaupten, unser Körper wäre so gebaut, dass man alle vier oder fünf Stunden etwas essen müsste, ist natürlich widersinnig. Wann in der Menschheitsgeschichte wäre es je der Fall gewesen, dass man so hätte überleben können? Eine so regelmäßige Versorgung mit Nahrung gibt es erst seit extrem kurzer Zeit. Selbst wenn man diese Zeit auf ein paar hundert Jahre ansetzen würde, wäre das nur ein Wimpernschlag in der Geschichte der Menschheit, die keinen Einfluss auf unseren Bauplan nehmen konnte.

Also ganz klar: Niemand muss dreimal am Tag essen, zweimal oder einmal am Tag reichen auch, wenn man damit zufrieden ist. Und wenn man einen Tag fastet und einen Tag isst, immer im Wechsel, verbessert man seine Gesundheit. Selbst bei der Variante 5:2 erreicht man diese gesundheitlichen Vorteile noch und nimmt auf ein gesundes Gewicht ab. Das muss nicht das rein rechnerische Idealgewicht sein, da stimme ich Dr. Everke zu. Für einen natürlich rundlichen Menschen wird das Gewicht, das er damit erreicht, vielleicht nicht gerade bei einem BMI von 18 liegen. Aber das ist auch nicht nötig.

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Warum »The Biggest Loser« nicht funktioniert, Teil 6

Ja, das ist das Interessante. Eine permanente, gleichmäßige Kalorienreduktion in einem Bereich, wie sie Diäten empfehlen, führt zu weniger Verbrauch. Das bedingt dann nach Ende der Diät den JoJo-Effekt. Unvermeidlich, scheint es.

Das Fasten – selbst das mit 500 Kalorien am Tag, was man logischerweise auch als nichts anderes als eine Kalorienreduktion bezeichnen könnte – funktioniert jedoch anders.

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Warum »The Biggest Loser« nicht funktioniert, Teil 5

Die The-Biggest-Loser-Diät fährt – wie alle Diäten – den Verbrauch herunter. Der arme Mann, der früher einmal 3500 Kalorien essen konnte, ohne zuzunehmen, isst jetzt viel weniger, sagen wir mal 2000 Kalorien (was noch unter dem normalen Bedarf eines Mannes liegt) – und nimmt zu.

Er hat sich also wochenlang, monatelang ganz umsonst gequält. Der kurzfristige Erfolg der Gewichtsabnahme wird sich nicht lange halten. Vielen wohlbekannt.

Abgenommen haben wir alle – ganz egal, mit welcher Methode –, aber das Gewicht gehalten?

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Warum »The Biggest Loser« nicht funktioniert, Teil 4

Und damit kommen auch die Krankheiten. Diabetes ist überall dort, wo die Menschen sich natürlich ernähren, unbekannt. Zumindest der am meisten verbreitete Wohlstandsdiabetes. Der angeborene Diabetes betrifft nur einen sehr geringen Teil der Bevölkerung, und er führt zum schnellen Tod, wenn er nicht behandelt wird. Die Menschen verhungern, weil ihnen das lebenswichtige Insulin fehlt. Selbst wenn man sie mit Tausenden von Kalorien täglich füttern würde, wären sie dem Tode geweiht, denn ihr Körper kann diese vielen Kalorien nicht verwerten.

Ein Zustand, den sich viele Übergewichtige wahrscheinlich wünschen würden. Bis auf die unausweichliche Folge des Sterbens natürlich. Aber ein Körper, der Kalorien nicht verwerten kann, egal, wie viel man isst? Wäre das nicht ein Traum für viele? Sich von morgens bis abends vollstopfen und trotzdem nicht zunehmen?

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Warum »The Biggest Loser« nicht funktioniert, Teil 3

Dieses Modell enthält einen grundsätzlichen Denkfehler. Es geht davon aus, dass die Kalorien, die wir verbrennen, genauso unveränderlich sind wie die Kalorien, die wir zu uns nehmen. Viele von uns haben während unserer Diäten schon empirisch nachgewiesen, dass das so nicht funktioniert. Denn dieses Modell setzt voraus, dass der Energieverbrauch – ohne Sport – immer gleich bleibt. (Aber auch Sport ändert nicht viel daran, wie schon mehrfach wiederholt. Wir sind richtige Energiesparwunder, was das betrifft.)

Wäre das – ein immer gleicher hoher Energieverbrauch in Ruhe – in den Zehntausenden von Jahren der menschlichen Entwicklung sinnvoll gewesen?

Wohl nicht. Unsere Vorfahren hatten den Luxus von Supermärkten nicht, und sie hatten auch nicht den Luxus eines so geregelten Lebens – zudem noch mit Fernseher und Kühlschrank. Sie mussten sehr oft mit Nahrungsengpässen klarkommen, bekamen also unter Umständen weniger Nahrung, als sie verbrauchten. Und das über längere Zeit.

Wenn nun der Verbrauch immer gleich geblieben wäre während solcher Perioden, was wäre dann passiert?

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