Ich würde gern noch mal auf das Kalorienzählen eingehen. Denn zu meinem Erschrecken habe ich festgestellt, dass es tatsächlich Leute gibt, die Natürlich schlank machen oder Intervallfasten und dazu Kalorien zählen! 😲 So in dem Stil: Ich esse nur noch zweimal am Tag, faste 16, 17, 18 Stunden, aber ich achte darauf, dass ich nicht mehr als 1.500 Kalorien zu mir nehme.
Wer zum Teufel kommt denn auf so einen – Entschuldigung – Schwachsinn? Das ist Diätdenken. Kalorien haben absolut nichts mit Übergewicht zu tun. Also kann man auch nicht auf Dauer abnehmen, wenn man die Kalorien reduziert. Man kann tatsächlich für kurze Zeit damit abnehmen, das haben viele Leute oft genug getan, aber nur für so ca. sechs Monate. Dann spätestens wehrt sich der Körper (das tut er schon vorher, aber ab einem halben Jahr merkt man es dann massiv, beispielsweise durch ein Plateau, wir nehmen nicht mehr ab) und hat die Energie, die er verbraucht, dem angepasst, was wir ihm an weniger Energie zuführen. Der Stoffwechsel fährt Stück für Stück herunter, uns wird kalt, wir fühlen uns oft müde und abgeschlagen, und wenn wir dann wieder anfangen, normal zu essen, nehmen wir zu. Obwohl die Kalorienzahl vielleicht sogar niedriger ist als vorher, bevor wir mit der Diät angefangen haben.
Natürlich schlank bedeutet bei den meisten Leuten in der Tat nicht mehr als nur einmal oder zweimal oder höchstens dreimal am Tag zu essen, wie es früher üblich war, Frühstück, Mittagessen und Abendessen, und dazwischen nicht zu snacken. Denn darauf läuft unser natürliches Hungergefühl hinaus, das uns bei Natürlich schlank leitet. Zudem hat man meistens auch eher Appetit auf richtige Lebensmittel, nicht auf verarbeitete Sachen aus der Tüte. Damit ernähren wir uns also, wenn wir uns nach unserem Hunger richten, meist auch gesünder.
Heute ist mein 28. Tag des Fastens, aber das heißt nicht, dass ich 28 Tage nichts gegessen habe, sondern nur 21 Tage. Die 7 zusätzlichen Tage waren die Aufbautage, an denen ich mich vorsichtig wieder ans Essen gewöhnt habe. Das sollte man sehr langsam angehen, denn der Magen und das ganze Verdauungssystem würde sonst mit Krämpfen oder der ganze Körper sogar mit einem Kreislaufkollaps oder sonstigen unangenehmen Dingen reagieren. In den Aufbautagen isst man also nur Gemüse, ein bisschen Obst, vielleicht den einen oder anderen Smoothie, grün oder nicht grün, Reis, Knäckebrot, Frischkäse, solche Dinge. Noch kein Fleisch, keinen Hartkäse, auch nicht zu viel Frischkäse, alles sehr in Maßen. Als selbstverständlich brauche ich wohl nicht zu erwähnen, dass man auch keinen Alkohol trinkt, denn der wirkt extrem (und zwar nicht unbedingt immer angenehm) nach einer so langen Phase, in der man nichts gegessen hat.
Wer ärgert sich nicht darüber, nach jeder Diät wieder zuzunehmen? Manche begnügen sich da vielleicht mit ein oder zwei Kilo, andere nehmen alles wieder zu, was sie abgenommen haben (ein Mann, der gefastet hatte, berichtete, er hätte in der Zeit des Fastens 11 Kilo abgenommen, aber 3 Monate später wäre alles wieder draufgewesen, und das, obwohl er abnehmen wollte), einige sogar noch „mit Zinsen“, sprich sie erreichen dann ein Gewicht, das sogar höher ist als das, was sie vor der Fastenkur oder Diät hatten.
Natürlich schlank ist keine Diät, das muss man glaube ich immer und immer wieder betonen, denn anscheinend verstehen viele Menschen sogar das Fasten als eine Diät. Daran wurde ich wieder erinnert, als ich letztens so bei Fastenbüchern auf Amazon herumsuchte, einfach um zu sehen, was es da so gibt. Denn eigentlich habe ich nie eine andere Fastenanleitung gelesen als Wie neugeboren durch Fasten von Hellmut Lützner, mehr braucht man auch nicht, denn dann hat man alle Basis-Informationen, und die ändern sich ja auch nicht. Fasten ist ja kein Hexenwerk oder eben eine Diät, bei der man jedes Kohlenhydrat noch in seine Atome aufspalten muss, um die einzeln zu zählen oder in irgendeine Tabelle einzutragen. Dann aber bitte von unten nach oben, niemals von oben nach unten. 😄
Wie ich in meinem vorigen Beitrag bereits schrieb, faste ich aus gesundheitlichen Gründen. Es ist erstaunlich, wie ablehnend insbesondere viele Ärzte dem Heilfasten immer noch gegenüberstehen, obwohl es mittlerweile ungeheuer viele Beweise dafür gibt, dass Fasten bei Krankheiten helfen kann, die sonst als unheilbar gelten, zum Beispiel Fibromyalgie. Dazu habe auf der Seite der Fastenklinik von Weckbecker einen interessanten Erfahrungsbericht einer Patientin gefunden.
Ich habe glücklicherweise keine Fibromyalgie, und dafür bin ich wirklich dankbar, denn ich kenne Menschen, die Fibromyalgie haben, und das ist eine furchtbare Sache. Doch nicht nur Fibromyalgie, sondern auch Arthrose – die ich habe – kann schreckliche Dinge anrichten, wie ich einem anderen Bericht einer Patientin der Weckbecker-Klinik entnehmen konnte.
Wir alle kennen ältere Menschen, die nur noch gebeugt gehen können, deren Rücken so gekrümmt ist, dass sie sich überhaupt nicht mehr aufrichten können und anderen Menschen nicht einmal mehr ins Gesicht sehen können. Sie können nur noch den Boden betrachten. Ist das nicht ein schreckliches Schicksal?
Das ist eine sehr interessante Frage, finde ich, denn Essen gehört zu unserem täglichen Leben. Warum also ganz darauf verzichten?
Aber gehört Essen wirklich zu unserem täglichen Leben? Seit relativ kurzer Zeit für die meisten Menschen auf der Welt ja. Aber was war in den 1.000, 10.000, 50.000 Jahren davor? Konnten da alle immer regelmäßig drei Mahlzeiten am Tag zu sich nehmen? Die Antwort liegt auf der Hand: Nein.
Was ist also richtig: regelmäßig zu essen, vielleicht zwischendurch auch noch zu snacken, wie es für uns so selbstverständlich ist? Oder eher unregelmäßig zu essen, manchmal auch gar nicht, sogar über längere Zeiträume, weil wir nur essen können, wenn auch etwas zum Essen zur Verfügung steht, wenn wir etwas geerntet oder erjagt haben? Auch da liegt die Antwort auf der Hand: Die zweite Variante.
Nachdem ich mir vorgestern dann fast eine Sehnenscheidenentzündung geholt habe beim Auspressen der vielen Orangen mit der Hand, bin ich doch noch schnell los und habe mir eine elektrische Saftpresse gekauft. Die sind ja wirklich sehr preiswert.
Ich muss sagen, ich finde sie sogar sehr hübsch, aber so etwas ist ja immer Geschmackssache:
Jedenfalls erleichtert sie mir die Arbeit sehr. Ich kann mir nun schnell mal zum Frühstück einen Saft auspressen, ohne dass mir die Hand abfällt. Der klassische frische Orangensaft, der mir gleich zu Beginn des Tages einen Energieschub verleiht, ist kein Problem mehr.
Das mit dem Energieschub ist schon irre. Es ist, als ob der Körper nur darauf gewartet hätte, diese vielen Nährstoffe, das heißt Vitamine und Mineralien, zu bekommen. Ich platze tatsächlich fast vor Energie. Nährstoffe sind auch ganz wichtig fürs Sättigungsgefühl, das habe ich schon lange festgestellt. Es kommt nicht auf die Kalorien an, die man isst, sondern auf die Nährstoffe. Deshalb kann man sich mit wertlosen Kalorien bis an die Schädeldecke vollstopfen und ist trotzdem nicht satt.
Da wir uns bei Natürlich schlank nach dem Sättigungsgefühl richten, sind Säfte eine gute Wahl (Smoothies natürlich auch). Im Vergleich zu vielen anderen Lebensmitteln bersten Säfte vor Nährstoffen, belasten aber nicht, die Ballaststoffe werden ja größtenteils entfernt. Ballaststoffe sind natürlich etwas Gutes und machen auch satt, aber wenn man möglichst viele Nährstoffe zu sich nehmen will, seinen Körper richtig aufpumpen will mit Energie, kann man mit Säften, also ohne Ballaststoffe, mehr Nährstoffe auf einmal zu sich nehmen.
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