Nachdem ich mir vorgestern dann fast eine Sehnenscheidenentzündung geholt habe beim Auspressen der vielen Orangen mit der Hand, bin ich doch noch schnell los und habe mir eine elektrische Saftpresse gekauft. Die sind ja wirklich sehr preiswert.

Ich muss sagen, ich finde sie sogar sehr hübsch, aber so etwas ist ja immer Geschmackssache: 

Jedenfalls erleichtert sie mir die Arbeit sehr. Ich kann mir nun schnell mal zum Frühstück einen Saft auspressen, ohne dass mir die Hand abfällt. Der klassische frische Orangensaft, der mir gleich zu Beginn des Tages einen Energieschub verleiht, ist kein Problem mehr.

Das mit dem Energieschub ist schon irre. Es ist, als ob der Körper nur darauf gewartet hätte, diese vielen Nährstoffe, das heißt Vitamine und Mineralien, zu bekommen. Ich platze tatsächlich fast vor Energie. Nährstoffe sind auch ganz wichtig fürs Sättigungsgefühl, das habe ich schon lange festgestellt. Es kommt nicht auf die Kalorien an, die man isst, sondern auf die Nährstoffe. Deshalb kann man sich mit wertlosen Kalorien bis an die Schädeldecke vollstopfen und ist trotzdem nicht satt.

Da wir uns bei Natürlich schlank nach dem Sättigungsgefühl richten, sind Säfte eine gute Wahl (Smoothies natürlich auch). Im Vergleich zu vielen anderen Lebensmitteln bersten Säfte vor Nährstoffen, belasten aber nicht, die Ballaststoffe werden ja größtenteils entfernt. Ballaststoffe sind natürlich etwas Gutes und machen auch satt, aber wenn man möglichst viele Nährstoffe zu sich nehmen will, seinen Körper richtig aufpumpen will mit Energie, kann man mit Säften, also ohne Ballaststoffe, mehr Nährstoffe auf einmal zu sich nehmen.

Das ist der Hauptgrund, warum Säfte so gut beim Abnehmen helfen, gesund machen und normalerweise keine negativen Nebenwirkungen haben: Man ist immer ausreichend mit Nährstoffen versorgt, und der Magen ist immer gefüllt.

Vorgestern, an meinem ersten Tag mit Säften, war es sogar so, dass ich am Nachmittag das Gefühl hatte, es ginge nichts mehr rein in meinen Magen. Ich hätte so gern noch einen leckeren Caffè Latte getrunken, aber es ging einfach nicht. Nicht einmal diese eine Tasse Kaffee passte mehr hinein. Ich hatte dann ab nachmittags keinen Hunger mehr bis spät am nächsten Vormittag. Und das allein mit Säften.

Wenn man sich ausschließlich von Säften ernährt, nennt man das Fasten, aber das ist es nicht wirklich, denn man nimmt schon eine ganze Menge Kalorien zu sich (wenn auch nicht zu viele, ich bin nur mit viel Saft trinken auf 1200 Kalorien gekommen), aber durch die fehlenden Ballaststoffe denkt der Körper, er bekommt nichts, und reagiert erst einmal mit Fastensymptomen. Man bekommt Kopfschmerzen, Hungergefühle, fühlt sich schlapp trotz der vielen Nährstoffe.

Das geht aber schnell vorbei. Dennoch sollte man es nicht unterschätzen und nicht gerade mitten in einer stressigen Arbeitswoche auf Saftfasten umsteigen. Was man allerdings immer tun kann, ist, die Säfte zusätzlich zu dem zu trinken, was man isst. Man isst dann automatisch weniger, weil der Magen ja schon mit dem Saft voll ist, aber man kann normal weiteressen, eben nur kleinere Mahlzeiten. Das kommt ganz von selbst, und man fühlt sich in keiner Weise eingeschränkt.

So habe ich am ersten Tag angefangen, aber ich habe die Füllqualitäten des Saftes unterschätzt, weil ich fälschlicherweise annahm, das ist ja nichts anderes als Wasser.

Ist es definitiv nicht. Saft ist eine richtige Mahlzeit. Deshalb kann man sich ja auch ausschließlich davon ernähren über längere Zeit. Nicht für immer, aber doch für eine oder sogar mehrere Wochen. Selbst wenn man es nur für drei Tage macht, ist es hilfreich, aber ich persönlich würde das nicht empfehlen, denn gerade der zweite und der dritte Tag ist am unangenehmsten, weil der Körper da nach Essen schreit.

Was völlig problemlos ist, ist allerdings ein Tag pro Woche. Denn da hat der Körper noch so viele Reserven vom normalen Essen, dass er nur den Energieschub merkt und weitergibt, aber keine Fastensymptome erzeugt.

Wenn man gesund ist und das Saftfasten nicht als Kur verwenden will, um irgendeine Krankheit loszuwerden oder gewaltig abzunehmen, reicht ein Tag pro Woche erst einmal völlig aus. Wenn es einem gefällt, kann man das dann auf zwei oder drei Tage die Woche ausweiten, aber immer mit einem Essenstag dazwischen. Dadurch fühlt man sich unheimlich gut, hat keinerlei Entzugserscheinungen und führt dem eigenen Körper viel mehr Nährstoffe zu, als er mit normalem Essen (auch vernünftigem, gesunden Essen) je aufnehmen könnte.

Das beste Beispiel für die fast magische Kraft der Nährstoffe sind immer die Menschen, die sich durch ihre Lebensweise krankgemacht haben, insbesondere durch übermäßiges und falsches Essen. Das erkennt man dann meistens schon am Übergewicht. Aber auch schlanke Menschen, die an chronischen Krankheiten leiden und sich gar nicht erklären können, warum, können von einer Saftkur profitieren. Das sieht man sehr gut in dem Video von Jason Vale, das ich letztens eingestellt hatte. Jason Vale war auch sehr übergewichtig, bevor er Säfte entdeckte, auch wenn man das heute kaum mehr glauben mag, so schlank und fit, wie er ist.

Das zeigt aber auch, dass selbst ein hohes Übergewicht oder eine chronische Krankheit oft kein unüberwindbares Schicksal sind. Unser Körper zeigt uns dadurch nur, dass wir ihm nicht genügend Nährstoffe zuführen, dass er einen Mangel leidet. Fange ich dann an, ihm genügend Nährstoffe zuzuführen, geht das Gewicht runter, und die chronische Krankheit verschwindet oft.

Ich bin keine Ärztin, und deshalb weiß ich nicht, ob das immer so ist, aber in vielen Fällen scheint das gut zu funktionieren. Es ist sicherlich auf jeden Fall einen Versuch wert. Wenn man krank ist, natürlich nur unter ärztlicher Aufsicht. Aber auch Gesunden, die auf Säfte umsteigen, kann zu Anfang jede Woche ein Arztbesuch und ein Bluttest, Blutzucker und Blutdruck überprüfen nicht schaden. Das ist kein so großer Aufwand für das große Ziel, schlank und gesund zu sein. Vor allem ist das dann auch eine gute Motivation, wenn man sieht, wie das Gewicht von Woche zu Woche fällt, die Blutwerte sich normalisieren und die Krankheitssymptome Stück für Stück verschwinden.

Auch die Stimmung hebt sich gewaltig. Man ist glücklich, weil der Körper praktisch dauernd jubiliert, wenn er endlich einmal die Nährstoffe bekommt, die ihm bisher immer gefehlt haben. So ein Glücksgefühl kann man durch Kalorienzählen oder irgendeine Diät nicht erreichen. Aber das machen wir hier ja auch nicht. laughing. Säfte passen gut zu Natürlich schlank, denn man bekommt immer mehr Lust darauf, je mehr man davon trinkt. Man kann Säfte ja wunderbar variieren und kombinieren, so schmecken sie immer anders. Mal reine Obstsäfte, dann Obst- und Gemüsesaft gemischt oder auch ein reiner Gemüsesaft. Karottensaft ist köstlich.

Einfach mal in die Obst- und Gemüseabteilung gehen, das aussuchen, was einen anspricht, und dann nach Hause und alles zusammen entsaften. Allein schon das Ausprobieren der verschiedenen Kombinationen macht Spaß. Wie schmeckt es, wenn ich noch Zitronensaft hinzufüge? Was ist der Unterschied mit oder ohne Banane? Wie viele Karotten und wie viele Äpfel in den Karotten-Apfelsaft?

Man kommt sich manchmal vor wie ein Kind, das im Sandkasten spielt. smile Die verschiedenen Farben, die leckeren Gerüche, der unbeschreibliche Geschmack. Das alles hat nichts mit einem gekauften Saft zu tun, das ist nur mit frischen Säften möglich. Das ist wie der Unterschied zwischen einem Ruderboot und einer Luxusjacht. Und ein bisschen Luxus sollten wir uns schon wert sein.

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